Enormes Einsparpotential


Erfolgreiche Energieberatung bei fünf öffentlichen Gebäuden.

Der Hamburger Senat hat sich im Masterplan Klimaschutz das Ziel gesetzt, den Wärmebedarf bei Nichtwohngebäuden bis 2050 um 50 Prozent zu senken. Im Januar 2020 hat die Bezirksversammlung Wandsbek einen Antrag der rot-grünen Koalition beschlossen, eine Energieberatung für alle Nichtwohngebäude im Eigentum des Bezirksamts, durchzuführen. Im Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz wurde kürzlich das Zwischenergebnis vorgestellt. Untersucht wurden das Sasel-Haus, Saseler Parkweg 3, das Jenfeld-Haus, Charlottenburger Str. 1, der Bauhof, Rahlau 75, das Haus der Jugend Tegelsbarg 2b und die Revierförsterei Wohldorf. Da die Energieberatung für die fünf Gebäude positiv zu bewerten ist, sollen in einem nächsten Schritt die Revierförstereien Duvenstedter Brook und Volksdorf sowie die Gebäude Gropiusring 19-21 (Straßensozialarbeit), Redder 2b (Seniorentreff), Herthastraße 20a (Seniorentreff), Am Luisenhof 16 (vermietet), Schimmelreiterweg 1 (Startloch), Wandsbeker Königstraße 51 (Spielhaus) und Zamenhofweg (Jugendclub) untersucht werden.

Jan Otto Witt, Mitglied der GRÜNEN Fraktion Wandsbek: „Alle untersuchten Gebäude haben laut Aussage der Gutachter erhebliches Einsparpotential. Im Bauhof, im Sasel-Haus und auf dem Haus der Jugend sind zudem Photovoltaik-Anlagen sinnvoll. Außerdem bieten u.a. Fassaden- und Dachdämmungen sowie Wärmepumpen weitere sinnvolle Maßnahmen zur Einsparung von Energie und Wärme. Viele der vorgeschlagenen auch kleineren Maßnahmen wie die Umstellung auf LED-Beleuchtung sollen schon im nächsten Jahr umgesetzt werden. Das Zwischenergebnis ist ein erster großer Erfolg der von der Rot-Grünen Koalition im Bezirksamt neu eingerichteten Stabsstelle Klimaschutz. Neben der Untersuchung weiterer Gebäude sollen die identifizierten Energiesparmaßnahmen möglichst zügig umgesetzt werden. Der Bericht zeigt, dass Energiesparen, CO2 sparen und damit Geld sparen kein Hexenwerk ist und Maßnahmen sich bezahlt machen.“

Rainer Schünemann, Fachsprecher Klima und Umweltschutz der Wandsbeker SPD-Fraktion: „Das Energieeinsparpotential bei den auf einen rot-grünen Antrag hin untersuchten öffentlichen Gebäude im Bezirk ist groß. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählen kleinere und zeitnah umsetzbare Dinge wie die Umstellung auf eine Beleuchtung mit LED-Leuchtmitteln und dazu größere Maßnahmen wie Fassaden- und Dachdämmungen, Wärmepumpen oder Photovoltaikanlagen. Wenn man zugrunde legt, dass knapp die Hälfte der Hamburger beheizten Gebäude Gewerbe- oder öffentliche Gebäude sind, besteht hier ein riesiges Potenzial, um Energie einzusparen. Deswegen begrüßen wir es sehr, dass in Wandsbek weitere öffentliche Gebäude, wie unter anderem die beiden Revierförstereien in Duvenstedt und Volksdorf, auf ihr Energieeinsparpotential hin untersucht werden sollen.“

Hintergrund:
Gewerbebauten machen knapp die Hälfte der beheizten Fläche in Hamburg aus und bieten ein ähnlich hohes Energieeinsparpotential wie Wohngebäude. Ein Großteil der etwa 25.000 sogenannten Nichtwohngebäude in Hamburg ist älter als 50 Jahre. Dazu zählen neben Bürogebäuden, Produktionsstätten, Hotels und Einzelhandel auch Kindertagesstätten, Schulen, Gemeindehäuser und Sporthallen. Bei Gewerbeimmobilien liegt der durchschnittliche jährliche Energieverbrauch für Heizwärme und Warmwasser bei 160 kWh/m2. Für den Gesamtbestand an Nichtwohngebäuden in Hamburg bedeutet das jährliche Heizkosten in Höhe von insgesamt 528 Millionen Euro. Unsanierte Gebäude können bis zu fünfmal mehr Energie verbrauchen als sanierte Gebäude. Das Einsparpotenzial ist also riesig.

21-4302 Beschlussvorlage KUV Energieberatung