Musiker*innen in Zeiten der Corona-Pandemie unterstützen

Potrait von Julia Brinkmann. Sie hat kurze Braune Haare, trägt roten Lippenstift und ein gestreiftes Shirt.
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Die rot-grüne Koalition in Wandsbek möchte den Musikerinnen und Musikern, die durch die Corona Pandemie nicht auftreten können unter die Arme greifen. Grüne und SPD wollen daher die Straßenmusik mit Verstärkern im Bezirk Wandsbek zeitweise und unter Auflagen erlauben.

 

Julia Brinkmann, stellvertretende Vorsitzende der GRÜNEN Fraktion Wandsbek: „Seit dem ersten Lockdown im Frühjahr können viele Musiker*innen gar nicht oder nur eingeschränkt arbeiten und Geld verdienen. Obwohl Geld an die Kultur- und Kreativwirtschaft fließt, kommt die Unterstützung bei vielen Musikern, die als Soloselbständige unterwegs sind, nicht an. Bisher war es Straßenmusiker*innen erlaubt auf leise Musikinstrumente zurückzugreifen. Wir wollen Musikern*innen, die Verwendung von Verstärkern zeitweise erlauben, damit sie ihre Musik auf der Straße bringen können und sich ihre Geldbeutel wieder ein wenig füllen können. Damit sich niemand gestört fühlt, soll die Darbietung auf eine Stunde begrenzt werden. Außerdem bitten wir die Verwaltung um eine Auflistung von Standorten mit ausreichend Platz für Straßenmusik, so dass die Abstandsregeln eingehalten werden können. Optimal sind zum Beispiel Plätze mit Stromanschlüsse (z.B. auf Wochenmärkten) für die notwendigen Verstärker.“

Carmen Hansch, Fachsprecherin Haushalt der Wandsbeker SPD-Fraktion: „Wir setzen uns dafür ein, dass Musikerinnen und Musiker die Möglichkeit erhalten, mit Verstärkern im Bezirk Straßenmusik zu machen, um ihre durch den Lockdown weggefallenen Verdienstmöglichkeiten zumindest teilweise zu kompensieren. Es sollen geeignete Standorte gefunden werden, die über einen Stromanschluss und ausreichend Platz verfügen, so dass die Abstände eingehalten werden können.“

Hintergrund:
Die finanzielle Situation von vielen Musiker*innen ist aktuell sehr schlecht und prekär. Auftritte und Veranstaltungen fallen aus. Bars, Clubs, Cafés, Vereine und kulturelle Einrichtungen fahren ihr Programm seit dem ersten Lockdown im Frühjahr runter. Dadurch entfallen die meisten Auftrittsmöglichkeiten und somit auch Haupteinnahmequellen von Musiker*innen. Auch jetzt im zweiten „Light-Lockdown“ schließt die Gastronomie und Auftritte sind auch unter Corona-Maßnahmen vorerst nicht möglich.
Für viele Musiker*innen lohnt es sich nicht ohne Verstärker zu spielen, weil es auf belebten Straßen zu laut ist und man die Instrumente und/oder den Gesang nicht hören kann.