Das Prinzip „Schwammstadt“ im öffentlichen Straßenraum realisieren

Bild vom Rathaus Wandsbek mit Titel "Schwammstadt für Wandsbek?" und Sonnenblumen-Logo von BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN

Hamburg ist schon jetzt Vorreiter in Deutschland bei der Anpassung an den menschen­gemachten Klimawandel. Schon seit Jahren sorgt rot-grün in Wandsbek dafür, dass erneuerbare Energien bei der Schaffung neuem Planrechts für den Hochbau, eine erhöhte Nachpflanzquote und viele andere Dinge eingesetzt werden. Bei Starkregenereignissen tragen die Gründächer, die bei neuen Bebauungsplänen geschaffen werden müssen, dazu bei, das Wasser zurückzuhalten.

Oft wird der Begriff der Schwammstadt angeführt, um deutlich zu machen, dass trotz einer großen Versiegelung der städtische Raum ertüchtigt werden soll Wasser dennoch gut zu speichern. Rot-grün möchte in Wandsbek jetzt prüfen lassen, ob auch wie z.B. in Wien oder beim Konzept der BlueGreenStreets der HCU beim öffentlichen Wegebau, Platz zur Wasserspeicherung geschaffen werden kann.

„Wie können wir unseren Bezirk an Auswirkungen des Klimawandels, wie Starkregenereignisse und Dürre, anpassen? Ein Weg ist unsere Stadt in einen Schwamm zu verwandeln, der Regenwasser gut aufnehmen und für Trockenphasen speichern kann. Wir wollen von der Erfahrung aus Wien, dem Wissen der Hafencity Universität Hamburg und dem Pilotprojekt auf Sankt Pauli lernen und – falls möglich – sogenannte BlueGreenStreets auch in Wandsbek umsetzen.”

Potrait Jan-Hendrik Blumenthal GRUENE Fraktion Wandsbek

Jan-Hendrick Blumenthal

Sprecher für für Klima-, Umwelt- und Verbraucherschutz

Hintergrund:

In der Bürgerschaft wurde mit einem Antrag der rot-grünen Koalition (Drucksache 22/12947) das Konzept der blau-grünen Infrastruktur gefordert. Dabei sollen durch verschiedene Maßnahmen bei der Regenwassernutzung (blau) und der Bepflanzung (grün) die Stadt fit gemacht werden für den Klimawandel. Der Antrag der Bürgerschaft basiert auf der umfangreichen Studie „BlueGreenStreets“ der Hafencity-Universität, aus der eine Toolbox zur entsprechenden Straßengestaltung hervorgegangen ist.Die Stadt Wien hat das Prinzip der Schwammstadt auch für den öffentlichen Wegebau definiert und wendet die Umsetzung entsprechend an. Dabei wird Straßenbäumen nicht nur im Bereich der Anpflanzung ein Wurzelraum zur Verfügung gestellt, sondern auch unterhalb der Fahrbahnen durch einen entsprechenden Aufbau zusätzlicher Platz zur Wasserspeicherung geschaffen. Es wird dort eine Schicht aus grobkörnigem Schotter sowie feineren, wasserspeichernden Material angelegt. Die Schicht hält dann das Wasser wie ein Schwamm zurück. Die Bäume stehen bei dem Prinzip neben diesem Speicher in ihren Bauscheiben, können die Schicht aber durchwurzeln. Zusätzlich wird das Oberflächenwasser gezielt zunächst in diese Schicht geleitet, bevor es über die Entwässerungssysteme abgeführt wird.

Weiter Infos aus Wien findet Ihr hier: Schwammstadt-Prinzip macht Bäume für den Klimawandel fit