GRÜNE Wandsbek missbilligen den tätlichen Angriff auf Wandsbeker Revierförster zutiefst

 

Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN missbilligt den tätlichen Angriff auf den Wandsbeker Revierförster zutiefst. Dieser wurde am Abend des 13. Mai 2020 nach einer verbalen Auseinandersetzung tätlich angegriffen. Auslöser hierfür war der Hinweis an einen Spaziergänger auf die Leinenpflicht für Hunde.

 

GRÜNE Wandsbek missbilligen den tätlichen Angriff auf Wandsbeker Revierförster zutiefst

In Hamburg und Wandsbek Wohnende wie auch Gäste erfreuen sich ganzjährig und insbesondere im Frühling und Sommer an der freien Natur. Die Besucherzahlen sind in einer Millionenstadt wie Hamburg generell hoch und neben sehr bekannten Natur-Hot-Spots werden gern unbekanntere ruhigere Geheimtipps besucht.

Zu Verbal-Konflikten kann es im täglichen Miteinander immer einmal kommen. Meist lassen sich diese auch mit einem freundlichen Lächeln oder kurzen Kopfschütteln lösen. Am 13.5.2020 wurde allerdings ein Wandsbeker Revierförster im Wohldorfer Wald von einem Spaziergänger nach Ansprache auf die im Naturschutzgebiet Wohldorfer Wald (NSG) mitgeführten drei nicht angeleinten Hunde in ein Wortgefecht verwickelt und sogar so stark niedergeschlagen, dass er ärztlich versorgt werden musste.

Frauke Häger, Abgeordnete der GRÜNEN-Fraktion in der Bezirksversammlung Wandsbek und Fachsprecherin im Ausschuss „Klima, Umwelt und Verbraucher­schutz“: „Es stimmt mich persönlich sehr traurig, was dem Revierförster, in seiner beruflichen sehr wertgeschätzten Funktion und ambitionierten Arbeit für den Schutz der Naturschutzgebiete, des Waldes und der Tierwelt widerfahren ist. Wir GRÜNEN missbilligen den tätlichen körperverletzenden Angriff zutiefst! Auch in einer gesellschaftlich angespannten Zeit wünschen wir uns ein respektvolles und rücksichtsvolles Miteinander. Dafür müssen sich alle ganz selbstverständlich auch an Regeln halten – insbesondere in den Naturschutzgebieten.“

In Zeiten der Corona-Pandemie, Hygiene- und Abstandsregelungen wie auch Reiseverboten werden die regionalen Flächen wie Grünanlagen und Parks „direkt vor der Haustür“ aber auch die Wälder und Naturschutzgebiete (NSG) neben der klassischen Erholung nun leider auch stark „fehlgenutzt“. Neue illegale Trampel- und Fahrradwege beschädigen die Flora, Bodenbrüter verlassen ihre Nistplätze und Gelege und verlieren zudem ihren sicheren Lebensraum. Von mehreren stattlichen Laubbäumen wurden die Wurzelräume großflächig ausgehöhlt, was zu Notfällungen führte, BMX-Rad-Parcours-Bahnen und Baumhäuser errichtet und damit Boden und Baumstämme stark beschädigt.

Hintergrund:
Am Abend des 13.5.2020 gegen 19.15 Uhr wurde ein Revierförster des Bezirksamtes Wandsbek im Naturschutzgebiet Wohldorfer Wald von einem Mann tätlich angegriffen und niedergeschlagen. Etwa 150 Meter östlich des Senatorenstieges wies der Förster einen Waldbesucher mit drei nicht angeleinten Hunden auf die Anleinpflicht hin. Der Hundehalter war uneinsichtig und es kam zu einem Wortgefecht. Im weiteren Verlauf bedrohte der Hundehalter den Förster und schlug ihn nieder. Die Verletzungen mussten anschließend ärztlich behandelt werden. Bei den zwei größeren Hunden handelt es sich evtl. um Hovawarts, Labradore oder eine ähnliche Rasse. Wer nähere Angaben zu dem Geschehen machen kann, meldet sich bitte bei der Polizei unter der Telefonnummer 040-4286-56789.

Naturschutzgebiete sind die am strengsten geschützten Naturflächen in Hamburg, in denen sehr seltene oder sogar vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten leben. Der Erhalt dieser Arten sollte uns gerade in der heutigen Zeit des Artensterbens ein wichtiges Anliegen sein, zu dem alle Besucher und Besucherinnen beitragen können. Wenn die offiziellen Wege nicht verlassen werden, findet bzw. behält die Tierwelt eine sichere Zufluchtsstätte in ihrem Lebensraum. Jede Störung kann dazu führen, dass die Tiere sich nicht fortpflanzen, vertrieben werden und im schlimmsten Fall aussterben. Insbesondere in der aktuellen Vogelbrutzeit ist ein rücksichtsvolles Verhalten dringend notwendig. Durch Beschädigung des Bodens, z. B. durch Trampelpfade oder das Anlegen von „Spielflächen“ können seltene Pflanzen zertreten oder deren Lebensgrundlage entzogen werden, sodass sie langfristig verschwinden.